Dieses Foto zeigt mich ungefähr auf halber Strecke von Glasgow City-Center nach Dennistoun, wo wir lebten (meine damalige Freundin Chili & unser gemeinsamer einjähriger Sohn Luca), zu dritt in einem WG-Zimmer im Roslea-Drive 55, ganz in der Nähe des Celtic-Stadions.
Hier an dieser Stelle verließ man den vergleichsweise hübsch gemachten Innenstadtbezirk (West-End), um in den deutlich raueren Ostteil der Stadt einzutauchen.
Ich befand mich in einer spannenden Situation: auf dem Weg nach Glasgow, einen Tag vor der Fähr-Überfahrt, hatte man mich in Bonn mit einer Krebsdiagnose überrascht, ich musste, da bereits aus der Krankenversicherung raus, mein weniges Gespartes aufbrauchen, um wieder in eine Krankenkasse zu kommen, hatte nach der OP die Strahlentherapie abgebrochen und war gleich in dieses ungewisse Leben hier zurückgetaucht – mein zweiter Anlauf, in Glasgow Fuß zu fassen.
Kein Geld, keine Arbeit, eine sehr ungewisse medizinische Situation – aber ein paar tolle schottische Musiker, die bereit waren, meinen Plan mitzutragen: das Leben in den Armenvierteln von Glasgow zu besingen. Für diesen Lebensbackround schaue ich erstaunlich entspannt in die Zukunft… im Nachhinein die richtige Haltung: nicht ängstlich zurückblickend, sondern voller Vertrauen ins Leben in neue Projekte involviert…